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186.Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig

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Vom 15. bis 17.10.1999 besuchten

Thilo Schneider, Andreas Hahn, Martin Huschka und ich

die Veranstaltungen zum 186.Jahrestag der Schlacht sowie das südliche Schlachtfeld.  Auf der Karte rechts sind die Stationen unserer Besichtigung in ihrer Reihenfolge dargestellt. Leider kann ich hier nur eine Auswahl der Fotos zeigen.

  1. Torhaus Markleeberg
  2. Völkerschlachtdenkmal,  Forum 1813, Quandt's Tabakmühle
  3. Torhaus Dölitz
  4. Güldengossa
  5. Kolm-Berg

Nachfolgend unser Bericht auf 2 Seiten:

  • Text: Thilo Schneider (vielen Dank lieber Thilo)
  • Fotos und Gestaltung: Norbert Weise
15.10.1999
14.00 Martin und Andreas tauchen bei mir mit Adreas´ Schwiegervaters Auto auf - ein leicht angegammelt aussehender Opel. Andreas erklärt präventiv, daß sein SchwVater das Auto normalerweise zum Äpfelabmachen auf seinem Feld benutzt (dementsprechend riecht´s auch:) ) Wir trinken noch´n Kaffee und mein Kerzenständer (Hochzeitsgeschenk!) ist Andreas´Statur nicht gewachsen und fällt um! Die Kerzen schrammen haarscharf an meinen Modellfiguren vorbei - Andreas hätte sich einen Todfeind gemacht !!!
14.30 Wir fahren los, hey, der alte Opel hat ein "Mäusekino", will heißen, alles ist digitalisiert, kein einziger Zeiger, nur Digitalanzeigen. So liebe ich das als James-Bond-Fan. Ich bitte an, zu fahren, weil ich mich hinter keinem der anwesenden Riesen auf die Rückbank quetschen will. Gottseidank stimmen beide zu !
15.00 Wir stehen im ersten Stau
16.00 Wir stehen im zweiten Stau
18.00 endlich im wilden Osten. Wir essen in Eisenach an der Autobahn traurige Spaghetti und ich krieg Dünnpfiff.
18.50 Norbert ruft an, er führe eben in Leipzig ein, wann wir kämen. Ich erkläre Norbert, daß wir gut vorwärtskommen und in ca. 1 Stunde in Leipzig sind.
18.51 Wir stehen im nächsten Stau, und diesmal stehen wir fast eine Stunde. Gottseidank war ich auf dem Klo....
19.51 es geht weiter
20.51 Mittlerweile fährt Andreas, wir fahren in Leipzig ein. Irgendwie sind sich Martin und ich uneinig über den richtigen Weg zum Hotel. Er führt nach Karte, ich nach meinem Gefühl.
21.20 Mit einer Mischung aus beidem kommen wir an, Norbert erwartet uns schon. Großes Hallo und gleich in´s Hotel. Dasselbe ist im Stil um die Jahrhundertwende 1800 eingerichtet und wirklich GANZ toll. Wir sind total hin und weg, und da ich anscheinend die größte Klappe habe, kriege ich ein Tolles Zimmer mit Bouduoir (Wintergarten). Ich bin begeistert. Wir kippen noch ein paar Bier und jeder präsentiert seinen wirklich besten Spielzug mündlich (ungefähr so: Martin: "Dei Kanone auf de Pfeile kannsch vergesse, wennsch mit dausend Mann Kawallrie angreif unn da bleibt da niksch mehr schtehe" Andreas: "Greif halt oe, Du weisch ja nit, was isch in de Täler noch schtehe han. Nur Mud!" Dann wird beurteilt, wer wieviel Partien spielt, wer schnell zurückschickt und wer nicht (und ratet mal, wer hier die Prügel bezog....) und wie Thomas Martin bei Borodino geputzt hat (Ja, Thomas, wir sprachen von Dir und Deiner Unschlagbarkeit !). Es ist saugemütlich und die Zeit vergeht wie im Flug! ca. 01.00 Uhr geht´s nach einer kurzen Besprechung übert das morgige Tagesprogramm ins Bett
16.10.99
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08:30 Wir treffen uns im Frühstücksraum, Norbert hat zur Feier des Tages sein

"Vive l´Empereur"-T-Shirt

angezogen. Ich esse frugal, aber erlesen.

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09:00 wir fahren in´s historische Biwak am Torhaus Dölitz und Martin und ich treffen eine Menge Bekannte von anderen Re-enactments. Ich persönlich bedaure, meine Montur nicht dabei zu haben, aber Martin tröstet mich damit, "dasch mir dafür in Hoddelbedde gschlafe han anschtatt in de Kält" Da hatter nun auch wieder recht....  Die Preussen sind schon nach Markleeberg abmarschiert, wo die Erstürmung eines Torhauses stattfinden soll. Norbert wuselt ständig mit der Kamera um die alte Garde und kann sich garnicht sattfotografieren.
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9:30 Wir laufen nicht, wir fahren nach Markleeberg und sehen uns die gelungene Gefechtsdarstellung an, das heißt, die anderen sehen sie, ich nicht, da ich zu klein bin und die Riesen alle vor mir stehen.....  Nachdem wohl die Franzosen gewonnen haben, besichtigen wir die kleine Ausstellung im Torhaus, die recht hübsch ist.
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10:30 Die nächste Gefechtsdarstellung ist erst um 14.00 Uhr, wir machen uns auf den Weg zum Völkerschlachtdenkmal. Wir zerren uns am Denkmal eine Bratwurst ´rein und beschließen, uns vor dem Gang in´s Denkmal die kleine Ausstellung anzusehen. Und während wir Richtung Denkmal schlendern, sind wir von der Größe dieses Teils alle beeindruckt. Alle? Nein - ein OP-Pfleger vom Bodensee philosophiert ständig darüber, wie sich wohl Karpfen in dem Teich vor dem Denkmal machen würden.... Die Ausstellung haut vor allem Andreas und mich von den Socken. Ein ca. 10qm großes Diorama mit unseren geliebten 1/72 Figuren von der Schlacht steht mitten im Foyer. Wir versuchen, die einzelnen Hersteller der Figuren herauszufinden, aber die Nichtbastler wollen die Ausstellung betrachten.... Wir gehen aus Solidarität mit. Wanderer, kommst Du nach Leipzig, sieh Dir diese exquisite Ausstellung an. Neben Originaluniformen und -Montierungen finden sich auch Propagandaplakate. Die napoleonischen Kriege im Schnelldurchgang - aber prima gemacht ! Zum Abschluß tanzen Andreas und ich noch ca. eine 1/2 Stunde um das Modelldiorama. Wenn ich nur mehr Platz daheim hätte.....
12:00 wir lösen die Eintrittskarten zum eigentlichen Denkmal. Eine plötzliche Blasenschwäche treibt uns vier auf die öffentliche Toilette und dann..... stehen wir vor diesem Koloß (380 Stufen bis zur Spitze, der Sockelaufgang nicht mitgerechnet). Sauhoch, das Teil. Wir beschließem, den Koloß nicht zu besteigen, sondern nur die Krypta zu besichtigen. Am Eingang befindet sich ein Hörsaal, in dem ein 10minütiges Band den Verlauf der Schlacht und die Folgen schildert, das wir uns anhören und gefällig zur Kenntnis nehmen. Dann geht es in die Krypta. Da ist es langweilig, aber über der Krypta ist eine Empore, dort scheint eine
Ausstellung über das Denkmal ansich zu sein. Ich gehe auf ein Treppenhaus mit der Überschrift "Aufgang" zu und alle folgen mir brav wie die Lemminge.
12:10 eine Wendeltreppe
12:12 komisch, wir müßten eigentlich schon die Empore erreicht haben....
12:14 langsam geht uns die Luft aus und ich kriege einen Drehwurm......
12:15 ah, ein Bänkchen zum Ausruhen. Uns dämmert, daß wir den falschen Aufgang erwischt haben, aber wenn wir jetzt schon so weit sind.....
12:20 pfeifend wie die Meerschweinchen treten wir in´s Sonnenlicht in der MITTE des Denkmals, und das ist schon hoch, wir werden aber mit einem tollen Blick über Leipzig belohnt. Norbert knippst und wir rennen
auf dem Mittelbalkon einmal um´s Denkmal. Das ehemalige Schlachtfeld ist prima zu sehen....
12:30 kurze Diskussion "ganz hoch?", wir entscheiden uns dagegen, wir müssen ja auch wieder RUNTER! Es geht schneller ab- als aufwärts (wie im Leben) und unten fallen wir regelrecht aus dem Treppenhaus. Also: der Aufgang zur Empore ist AUSSEN am Gebäude. AHA. Während ich mich außen die 30 Stufen hochschleppe sprintet Andreas mit bemerkenswerter Leichtigkeit an mir vorbei und verpasst mir damit einen Minderwertigkeitskomplex. Die Ausstellung in der Empore ist hoch interessant. Es werden nicht nur verschiedene Entwürfe für das Denkmal gezeigt (von denen mirt ein paar besser gefallen hätte" sondern auch die Politik, die mit dem Denkmal im Laufe der Zeiten (WKI, Weimarer Republik, drittes Reich, DDR und heute) betrieben wurde. Teilweise macht das wirklich betroffen. Jeder hat auf den Knochen der Toten sein ideologisches Süppchen gebrodelt..... Wir gehen noch kurz zum nahen Napoleonstein ("ob der von da ausch
überhaubt wasch gsehe hat?")
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